
SOG vs. ScrOG: Anwendung, Merkmale, Vorteile & Unterschiede der Methoden beim Cannabisanbau
Wenn es um die Optimierung des Indoor-Anbaus von Cannabis geht, kommt man schnell auf zwei bewährte Anbautechniken – Sea of Green (SOG) und Screen of Green (ScrOG). Diese Methoden haben sich als effektive Strategien zur Ertragssteigerung etabliert und verfolgen das gleiche Ziel: die optimale Nutzung des verfügbaren Lichts durch die Schaffung einer gleichmäßigen Pflanzenoberfläche.
Allerdings verfügen beide Methoden jeweils auch über ihre eigenen charakteristischen Merkmale. Während bei SOG mit mehreren kleinen Pflanzen gearbeitet wird, die hauptsächlich einen dominanten Haupttrieb entwickeln, wird bei ScrOG ein Gitternetz benutzt, um die Zweige weniger Pflanzen horizontal zu leiten und so eine flächendeckende Verteilung zu erreichen.
In diesem Leitfaden erklären wir die spezifischen Eigenschaften, Vorteile und praktischen Umsetzungsmöglichkeiten beider Methoden, um die Auswahl der optimalen Anbautechnik für die eigenen Bedürfnisse zu ermöglichen.
Grundlegendes Verständnis der Anbautechniken
Die Bezeichnungen „Sea of Green“ und „Screen of Green“ verraten bereits den grundlegenden Ansatz dieser Anbautechniken. Bei SOG wird durch viele kleine, gleichhohe Pflanzen ein „Meer aus Grün“ kreiiert, das eine einheitliche Oberfläche bildet. Diese Methode nutzt die natürliche Tendenz der Pflanzen, einen dominanten Haupttrieb zu entwickeln. Durch die gleichmäßige Höhe aller Pflanzen entsteht eine optimale Lichtverteilung, wobei jede Pflanze ihre eigene, klar definierte Wachstumszone hat.
ScrOG hingegen basiert auf dem Prinzip eines „grünen Schirms“, der durch horizontales Leiten der Pflanzentriebe erschaffen wird. Diese Technik arbeitet mit dem natürlichen Wachstumsverhalten größerer Pflanzen, die sich verzweigen und ausbreiten möchten. Durch die gezielte Führung der Triebe entwickelt sich ein dichtes, flächiges Wachstum oberhalb des Gitternetzes, wodurch jeder Trieb optimal Licht erhält und zur Gesamternte beiträgt.
Sea of Green (SOG) im Überblick
Die Charakteristik und Merkmale der SOG-Methode lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Konzentration der Wachstumsenergie auf einen dominanten Haupttrieb pro Pflanze
- gleichmäßige Höhenentwicklung aller Pflanzen für optimale Lichtausnutzung
- kompaktes Wachstum durch reduzierte vegetative Phase
- maximale Flächennutzung durch optimierte Pflanzendichte
- ideale Energieverteilung durch Fokus auf Kopfblüten
- vereinfachtes Pflanzenmanagement durch standardisierte Wuchshöhe
- schnellere Zyklen durch verkürzte Wachstumsphase
Diese Eigenschaften machen SOG zu einer effizienten Methode für den Indoor-Anbau, bei der durch die Multiplikation kleiner, aber ertragreicher Pflanzen eine optimale Raumnutzung erzielt wird.
Screen of Green (ScrOG) im Überblick

Die ScrOG-Technik ermöglicht es, das natürliche Verzweigungspotenzial der Pflanzen voll auszuschöpfen:
- gezielte Förderung der Seitentriebentwicklung für maximale Verzweigung
- gleichmäßige Verteilung der Triebe durch horizontales Leitsystem
- optimale Lichtausnutzung durch flächige Canopy-Struktur
- effektive Kontrolle der Wuchshöhe durch das Gitternetz
- verstärkte Entwicklung der unteren Pflanzenbereiche
- Maximierung der beleuchteten Oberfläche pro Pflanze
- flexible Anpassung an verschiedene Raumhöhen
Die ScrOG-Methode eignet sich besonders für Situationen, in denen mit wenigen Pflanzen ein optimaler Ertrag erzielt werden soll, indem das Potenzial jeder einzelnen Pflanze voll ausgeschöpft wird.
Raumnutzung und Materialanforderungen
Die effektive Umsetzung der gewählten Anbaumethode erfordert eine durchdachte Planung der Raumnutzung und spezifische Materialien. Während beide Methoden grundsätzlich für den Indoor-Anbau von Cannabis geeignet sind, unterscheiden sie sich deutlich in ihren konkreten Anforderungen an Platz und Equipment.
Materialanforderungen bei SOG:
- Töpfe mit einem Volumen von 5 bis 7 Litern für optimale Wurzelentwicklung kleiner Pflanzen
- engmaschige Anordnung mit 20x20 cm Pflanzabstand
- gleichmäßige Beleuchtung für die gesamte Anbaufläche
- zusätzlicher Raum für Mutterpflanzen und Klonzucht
- Beschneidungswerkzeuge für regelmäßiges Lollipopping
Materialanforderungen bei ScrOG:
- 11-Liter-Töpfe oder größer für ausgedehnte Wurzelsysteme
- stabiles Pflanzennetz mit 5x5 cm Maschenweite
- mindestens 30x30 cm Grundfläche pro Pflanze
- Befestigungsmaterial für das Gitternetz
- Werkzeuge für gezieltes Beschneiden und Leiten der Triebe
Die Wahl der Methode beeinflusst die Raumeffizienz direkt: Während bei SOG mehr Pflanzen auf gleicher Fläche kultiviert werden, wird bei ScrOG mehr Höhe für die einzelnen Pflanzen benötigt, während jedoch flexibler mit der verfügbaren Grundfläche gearbeitet werden kann.
Zeitmanagement und Wachstumsphasen
Die zeitliche Planung des Anbaus unterscheidet sich bei SOG und ScrOG grundlegend, wobei jede Methode ihre eigenen Zyklen und Optimierungsmöglichkeiten bietet.
Zeitliche Anforderungen im Vergleich:
- Vegetationsphase
- SOG: 1 bis 2 Wochen nach Bewurzelung
- ScrOG: 3 bis 4 Wochen für optimales Netzwachstum
- Blütephase
- SOG: 8 bis 9 Wochen standardmäßig
- ScrOG: 8 bis 9 Wochen plus zusätzliche Entwicklungszeit
- Erntezyklus
- SOG: alle 9 bis 11 Wochen möglich
- ScrOG: alle 12 bis 14 Wochen
- Klonvorbereitungszeit SOG: 2 Wochen vorab
- Netzeinrichtung ScrOG: 1 Woche vor Vegetationsphase
Durch geschicktes Timing der SOG-Zyklen kann ein kontinuierlicher Erntefluss etabliert werden. Dies wird durch gestaffelte Anzucht neuer Klone parallel zur Blütephase der vorherigen Generation erreicht. Die Planung orientiert sich dabei an der Gesamtdauer eines Zyklus, sodass neue Pflanzen bereit sind, wenn der vorherige Satz geerntet wird.
Bei ScrOG liegt der Fokus auf der optimalen Ausnutzung der längeren Vegetationsphase. Die zusätzliche Zeit wird in die sorgfältige Entwicklung des Pflanzennetzes investiert, was sich später in einem gleichmäßigeren und qualitativ hochwertigeren Ertrag auszahlt. Eine präzise Zeitplanung ist hier besonders wichtig, da Korrekturen im späteren Verlauf schwieriger umzusetzen sind.
Praktische Umsetzung der SOG-Methode

Die SOG-Methode ermöglicht eine effiziente und platzsparende Kultivierung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der konsequenten Einhaltung der Zeitplanung und der präzisen Pflege der Pflanzen.
Schritte zur Umsetzung dieser Methode:
- Vorbereitung der Mutterpflanze durch regelmäßiges Beschneiden und optimale Nährstoffversorgung
- Gewinnung von Klonen von den gesündesten Trieben der Mutterpflanze (10 bis 15 cm Länge)
- Einsetzen der Stecklinge in vorbereitete 5- bzw. 7-Liter-Töpfe mit luftigem Substrat
- Platzierung der Töpfe mit 20x20 cm Abstand in der Growbox
- Einstellung der Beleuchtung auf 18/6 Stunden für die kurze Vegetationsphase
- nach einer Woche Entfernung der unteren Bereiche der Pflanze, die wenig bis gar kein Licht erhalten (erstes Lollipopping)
- Einleitung der Blütephase durch Umstellung der Beleuchtungsphasen auf 12/12 Stunden
- kontinuierliche Entfernung unerwünschter Seitentriebe
- Überwachung des gleichmäßigen Höhenwachstums aller Pflanzen
- parallel dazu Vorbereitung neuer Klone für den nächsten Zyklus
Praktische Umsetzung der ScrOG-Methode
Die erfolgreiche Umsetzung der ScrOG-Methode erfordert eine systematische Herangehensweise, bei der das Timing und die richtige Pflanzenpflege entscheidend sind.
Schritte zur Umsetzung dieser Methode:
- Verwendung großer Töpfe (mindestens 11 Liter Inhalt) für ausreichendes Wurzelwachstum
- Installation des Pflanzennetzes horizontal in 30 bis 40 cm Höhe über den Töpfen
- Start der Vegetationsphase mit einer ausgeprägten Wachstumsperiode
- Entfernung des Haupttriebs nach Erreichen des sechsten Nodienpaars (Topping)
- entstehende Seitentriebe vorsichtig durch die Maschen des Netzes leiten
- gleichmäßige Verteilung neuer Triebe über die verfügbare Netzfläche
- Durchführung regelmäßiger Kontrollen und Anpassung derTriebführung
- Beginn der Blüteeinleitung erst wenn bis 70 bis 80 Prozent des Netzes bedeckt sind
- Entfernung unproduktiver Triebe unterhalb des Netzes während der frühen Blütephase
- Optimierung der Nährstoffversorgung entsprechend der Entwicklungsphase
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Fazit und Empfehlung
Die Wahl zwischen SOG und ScrOG hängt maßgeblich von deinen individuellen Anbauzielen und -möglichkeiten ab. Die SOG-Methode eignet sich besonders für dich, wenn du einen schnellen Erntezyklus anstrebst und bereit bist, dich intensiv mit der Pflege mehrerer kleiner Pflanzen zu beschäftigen. Diese Technik ermöglicht dir regelmäßige Ernten und eine effiziente Raumnutzung, erfordert aber auch mehr Aufmerksamkeit bei der Pflanzenpflege und ein gutes Verständnis für die Techniken und Methoden der Klonung.
Die ScrOG-Methode hingegen bietet sich an, wenn du mit weniger Pflanzen arbeiten möchtest oder deine Anbaufläche höhenmäßig begrenzt ist. Diese Technik verlangt mehr Geduld während der Vegetationsphase, belohnt dich aber mit einem gleichmäßigen Canopy und potenziell höheren Erträgen pro Pflanze. Der geringere Pflegeaufwand und die Möglichkeit, mit Samen statt Klonen zu arbeiten, machen ScrOG besonders attraktiv für Einsteiger.
Unabhängig von deiner Entscheidung bieten beide Methoden bewährte Wege zur Ertragsoptimierung. Berücksichtige bei deiner Wahl deine verfügbare Zeit, deine Erfahrung und deine räumlichen Möglichkeiten. Mit der richtigen Vorbereitung und konsequenter Umsetzung wirst du mit beiden Techniken erfolgreich sein können.