
Cannabisreste verwerten: Stängel, Verschnitt & Fächerblätter verarbeiten
Wusstest du schon, dass du als Grower neben den Buds noch sehr viel mehr aus deiner Hanfpflanze rausholen kannst? Vermeintliche Reste oder Abfälle der Pflanze lassen sich vielfältig nutzen. Schließlich ist Cannabis seit vielen tausend Jahren eine geschätzte Pflanze in der traditionellen, auf natürlichen Wirkstoffen basierenden Heilkunde. Selbst der sogenannte Nutzhanf enthält in seinen Blättern medizinisch wirksame Bestandteile.
Fächerblätter, Stängel und Verschnitt mit oder ohne Trichome solltest du nicht ignorieren. Wenn auch keine stimulierende Wirkung von ihnen ausgeht, so ist der Nutzen für die Gesundheit hoch einzuschätzen. Hanfblätter weisen nennenswerte Mengen an Kalzium, Magnesium und Eisen auf. Das enthaltene Vitamin E und Carotinoide entfalten eine antioxidative Wirkung in deinem Körper.
Definition & Überblick über verschiedene Cannabisreste
Damit du in Zukunft den vollen Nutzen aus deiner Cannabispflanze ziehen kannst, haben wir neue Ideen und altes Wissen in diesem Artikel zusammengefasst. Solltest du tatsächlich den Cannabisverschnitt nicht anderweitig verwenden wollen, kannst du ihn jedenfalls als Düngemittel für deine nächste Aufzucht nutzen.
Was ist Cannabisverschnitt?

Grob gesagt ist Cannabisverschnitt alles von der Hanfpflanze, das nicht für Rauchwaren oder Stimmungsmittel verwendet wird. Nichtsdestotrotz finden sich auf den abgeschnittenen Teilen nennenswerte Mengen von Trichomen. Dies sind die haarähnlichen Strukturen auf den Oberflächen von Pflanzen, welche ebenfalls eine Wirkung entfalten können, wenn sie richtig verwertet werden.
Cannabisverschnitt fällt bei der Maniküre deiner Pflanzen an. Unter Maniküre versteht der Grower das Wegschneiden bzw. Trimmen der Pflanzenteile rund um die Blüten. Der Verschnitt kann neben Blütenteilen auch kleine Blätter enthalten, die ebenfalls mit Trichomen besetzt sind.
Was sind Cannabisstängel?
Am Cannabisstängel befinden sich kleinere Zweige sowie die großen Fächerblätter. Am oberen Ende des Stängels sitzen die Blüten. Die Stängel neigen zum Verholzen, sind also entsprechend robust und zum Rauchen damit wenig geeignet.
Nicht wenige Grower mit Talent in der Küche verarbeiten die getrockneten Cannabisstängel zu Mehl und verbacken sie in Plätzchen oder Kuchen. Die berauschende Wirkung mag sich in Grenzen halten, gesundheitsfördernde Bestandteile werden dennoch genutzt.
Nur am Rande sei erwähnt, dass die Stängel von Hanf früher zu Papier, Selen und Textilien verarbeitet wurden. Diese können auch aus den Resten THC-haltigen Hanfs hergestellt werden. Hanfspinnereien, um hier nur ein Beispiel anzuführen, haben den Nutzen längst erkannt.
Was sind Cannabisfächerblätter?

Stell dir die Cannabisfächerblätter vor, wie die Sonnenkollektoren auf einem Haus. Sie fangen die Wärme und das CO₂ auf und nähren damit die Pflanze. Das bedeutet, dass du sie keinesfalls zu früh zurückschneiden darfst. Die Fächerblätter sind wichtig für die Versorgung mit Nährstoffen und das Wachstum der Cannabispflanze und damit auch für die Ausbildung der Blüten.
Übrigens sind es auch die Fächerblätter, die der Hanfpflanze ihr charakteristisches Aussehen verleihen. Mit ihrer auffälligen Form setzen die Fächerblätter spannende Akzente in dekorativen Arrangements mit Blumen oder auf Tellern. In traditionellen Anbauländern sind sie sogar Bestandteil einiger Gerichte. Die Growboxen von Sets2Grow bieten optimale Bedingungen für den Anbau der Hanfpflanze in den eigenen vier Wänden. Die Fächerblätter können sich dort voll und ganz entfalten.
Auch passionierte Grower experimentieren in der Küche regelmäßig mit den Fächerblättern der Cannabispflanze. Ihr Gehalt an THC mag zwar zu vernachlässigen sein. Dafür bereichern Sie aber Smoothies, Pestos und Kräuteraufstriche mit spannenden Aromen.
Wichtige Überlegungen zur Verwertung & Entsorgung von Cannabisresten
Schon bevor du deine Growboxen von Sets2Grow bestellst, lohnt es sich zu überlegen, wie du den Cannabisverschnitt sinnvoll verwerten kannst.
Perfekt wäre es, wenn du deine Cannabisreste kompostierst oder im Biomüll entsorgst. Vor allem durch die Kompostierung lässt sich, wie in einer Kreislaufwirtschaft üblich, auch noch das Letzte aus der Cannabispflanze und der verbrauchten Erde ziehen.
Cannabisreste sinnvoll verarbeiten & nutzen – Tipps & Anleitungen
Dass die Verwertung der Cannabisreste sinnvoll ist und es diesbezüglich viele Möglichkeiten und Anwendungsbereiche gibt, haben wir bereits aufgezeigt. Im Folgenden geben wir dir nun ein paar konkrete Tipps und Anregungen, um die gesamte Pflanze so gut wir möglich zu nutzen.
Decarboxylierung
Wenn du aus deinem Cannabisverschnitt stimulierende Zutaten für deine Küche herstellen möchtest, dann solltest du die Cannabisreste zuvor decarboxylieren, also das THC aktivieren. Für das Rauchen ist dieser Vorgang nicht notwendig. Hier decarboxyliert das Cannabis durch das Feuer und die Glut.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das enthaltene THC zu aktivieren. Die einfachste Variante ist das Backen im Ofen. Sie ist allerdings mit starkem Geruch verbunden, denn der Cannabisverschnitt wird dabei auf bis zu 100 Grad Celsius erhitzt. Du solltest den Verschnitt gelegentlich wenden und Acht geben, dass er nicht verbrennt.
Im Wasserbad decarboxylieren hat den Vorteil, dass die Küche nicht nur geruchsfrei, sondern auch relativ sauber bleibt. Wer ohnehin viel im Sous-Vide-Verfahren zubereitet, hat Vakuumiergerät sowie passende Beutel, ein Tauchthermometer und einen großen Topf griffbereit. Das eingeschweißte Cannabis wird durch das erhitzte Wasser decarboxyliert.
Die Verwendung eines Glasgefäßes ist genauso einfach wie mit Backblech im Backofen. Dadurch, dass der Cannabisverschnitt im verschlossenen Einmachglas auf den Rost gestellt wird, anstatt auf dem Backblech ausgestreut, ist die Geruchsbelastung minimal. Es verringert auch die Gefahr, den Cannabisverschnitt zu verbrennen.
Die nun decarboxylierten Cannabisreste kannst du weiterverwenden für Küchenzutaten oder andere stimulierende Mittel.
Canna-Butter

Beliebt ist vor allem die Cannabis-versetzte Butter. Sie lässt sich vielfältig verwenden und sorgt für eine leicht berauschende Wirkung in Kuchen, Grillbutter oder in den berühmten Cookies. Canna-Butter herzustellen ist einfach.
In einem Becher bringst du etwa 125 bis 250 Gramm Butter zusammen mit bis zu 30 Gramm Cannabisverschnitt über einem Wasserbad zum Schmelzen. Die Butter selbst darf dabei nicht kochen. Nach zwei bis drei Stunden Simmern kannst du die flüssige Canna-Butter abseihen, in ein Gefäß geben und wieder fest werden lassen.
Konditoren verwenden die Cana-Butter für Cremes und Füllungen, so zum Beispiel auf Cupcakes oder Buttercremetorten.
Cannabis-Milch
Auf die gleiche Art kannst du auch Cannabis-Milch herstellen. Hierzu brauchst du allerdings kein Wasserbad. Du kannst die Milch direkt mit dem Cannabisverschnitt in einem Topf erwärmen, mindestens zwei Stunden simmern lassen, anschließend abseihen und in eine Flasche füllen.
Probiere die Cannabis-Milch mit Kakao an einem grauen Herbsttag – ein wunderbarer Stimmungsaufheller.
Cannabisöl

Du kannst deinen Verschnitt auch in Speiseöl lösen, um so deinen Mahlzeiten ein gewisses grünes Etwas zu verleihen. Empfehlenswert dafür sind sowohl Olivenöl als auch Kokosöl. Beide Öle eignen sich nicht nur zum Backen und Braten, sie leisten auch bei deiner Hautpflege hervorragende Dienste.
Für die Herstellung von Cannabisöl, gleich ob auf der Basis von hochwertigem Oliven- oder Kokosöl, wird ebenfalls zuvor der Cannabisverschnitt decarboxyliert. Nun erwärmst du das Öl bis es kurz vor dem Siedepunkt ist und gibst anschließend den Verschnitt hinzu. Um intensiven Cannabisgeruch etwas zu überdecken, kannst du Küchenkräuter wie Thymian, Rosmarin oder Majoran hinzugeben. Kräuter und Cannabisreste danach zwei bis drei Stunden ziehen lassen. Beim Versetzen mit Kokosöl solltest du dieses während der Ziehzeit warm und flüssig halten.
Danach muss das Cannabisöl nur noch abgeseiht und in eine Flasche oder ein Glas mit Schraubdeckel umgefüllt werden. Dunkel und kühl gelagert, hält sich Cannabisöl bis zu einem Jahr.
Wasser-Hasch
Wenn du aus deinem Verschnitt nicht unbedingt Zutaten für die Küche herstellen möchtest, hast du die Möglichkeit, große Mengen von Cannabisverschnitt zu Wasser-Hasch zu verarbeiten. Hier kannst du mit einem Ertrag von maximal 20 Gramm Wasser-Hasch auf je 200 Gramm Cannabisverschnitt rechnen.
Die Herstellung ist allerdings ein wenig zeitraubend und wird eher von eingefleischten Growern durchgeführt. Um große Mengen zu verarbeiten ist es perfekt, denn diese lassen auch zu, die Herstellung von Wasser-Hasch zu erlernen. Mittlerweile werden Wasserhaschmaschinen angeboten, die den Prozess für Anfänger vereinfachen.
Du brauchst dafür einen Teil gefrorenen und einen Teil getrockneten Cannabisverschnitt, zudem Eiswürfel, eine Wasserzufuhr (am besten mit einem Schlauch), einen Eimer und sogenannte Bubble-Hash-Bags. Diese Haschbeutel sind mit Löchern versehen, damit die Trichome auf den Pflanzenresten sich mit dem Wasser mischen können.
Beginne damit Wasser, Eis und Cannabisverschnitt in einem Eimer, versehen mit einem Bubble-Bag, sanft zu vermischen. Rühre dafür vorsichtig mit einem großen Löffel um, wenn zu erkennen ist, dass die Trichome sich von den Blättern lösen.
Ist dieser Vorgang abgeschlossen, kannst du mit einem Löffel die Trichome von den Seiten des Bubble-Bags abkratzen und zum Trocknen auflegen. Das Trocknen sollte sanft und langsam vor sich gehen. Stelle dein Wasser-Hasch also weder in die Sonne noch in den Backofen.
Trockenes Sift-Hasch
Eine höhere Ausbeute aus deinen Cannabisresten erhältst du bei der Herstellung von trockenem Sift-Hasch. Hier ergeben je 200 Gramm Cannabisverschnitt bis zu 40 Gramm Sift-Hasch. Erfahrene Grower haben jeweils ihre eigene Methode dafür entwickelt.
Anfänger können auch hier auf Bubble-Bags zurückgreifen. Gib den zuvor eingefrorenen Verschnitt in die Bubble-Bag. Durch Schütteln löst du die Trichome von den Blättern. Sie sammeln sich auf dem Boden des Bubble-Bags und an seinen Seiten. Mit einer Teigpalette oder einer Kreditkarte kannst du diese Trichome dann wieder abkratzen und in ein trockenes Gefäß füllen.
Für Anfänger ist es bei den ersten Malen der Herstellung von Wasser-Hasch und trockenem Sift-Hasch häufig schwierig zu beurteilen, wann alle Trichome abgeerntet wurden.
Cannabistee
Tee aus Cannabisresten macht zwar nicht unbedingt high, aber kann durchaus anregende Wirkungen entfalten. Hierzu wird der Cannabisverschnitt getrocknet und klein gehackt oder vermahlen. Interessante Aromen können sich ergeben, wenn du diesen Cannabistee mit anderen Teesorten, getrockneten Früchten, Gewürzen oder Kräutern versetzt.
Cannabis-Kräuter-Mischung

Getrocknete und zerkleinerte Cannabisreste kannst du, wie andere Kräuter und Gewürze, auch über dein Essen streuen. Die Möglichkeiten reichen von Pizza über Lasagne bis zum Steak.
Perfekt machen sich deine Cannabisreste beispielsweise in italienischen Kräutermischungen, gemeinsam mit Chili in Salz oder in den ebenso beliebten Kräutern der Provence.
Cannabisreste im Vaporizer verdampfen
Kleinere Reste oder eigens abgetrennten Cannabisverschnitt kannst du auch im Vaporizer verdampfen.
Cannabis-Smoothie
Knackig-frische Cannabisfächerblätter kannst du auch in deinen Smoothies verarbeiten. Selbst Zuckerblätter passen in alle Varianten von Smoothies, Bowls und Salat. So gibst du deiner Ernährung gleich noch einen gesunden Touch.
Cannabispflanzen unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von Himbeeren, Stachelbeeren oder Johannisbeeren. Die Blätter dieser Sträucher können aber helfen, ein Zuviel an Cannabisgeschmack zu überdecken.
Salben, Cremes & Tinkturen
Nicht erst seit Aufkommen des DIY-Trends, wird Cannabisverschnitt für die Herstellung von Cremes und Tinkturen verwendet. Wenn du mit dem Mischen von Salben und Essenzen schon ein wenig Erfahrung hast, dann experimentiere ruhig auch mal mit dem Zusatz von Cannabisöl.
Gartenkompost anreichern

Viele Grower haben neben ihren Cannabis-Pflanzen oft auch noch ein Kräuter- oder Gemüsebeet im Garten. Cannabisreste im Kompost helfen, die Konzentration von Mikronährstoffen in der zukünftigen Pflanzerde zu erhöhen und fügen außerdem reichlich Stickstoff hinzu.
Cannabisreste auf keinen Fall wegwerfen – sie sind vielseitig einsetzbar
Wie du sehen kannst, bringt der Anbau von Cannabis viele Vorteile in deiner Küche, in deinem Garten und nicht zuletzt auch deiner Gesundheit. Mache dir schon vor dem Anbau Gedanken über die Verwendungsmöglichkeiten der Cannabisreste. Es wäre schade, sie dem Mülleimer zu überlassen.